Spanien - Moraira
Bei Spanien denkt jeder erstmal an Sonne, Strand und Meer. Doch Spanien hat uns Reisenden so viel mehr zu bieten.
Spanien ist ein riesiges Land mit unendlich vielen Reisezielen!
Unsere Reise führt uns diesmal an die Costa Blanca. 300 Sonnentage im Jahr versprechen die unterschiedlichen Reiseführer. „Weiße Küste“ ca. 170 traumhafte weiße Strände und die ursprünglich gekalkten Häuser in der Region verdankt der Küstenabschnitte seinen Namen.
Kurz vor Ende der Anfahrt und bevor wir endlich am Ziel sind, erstrecken sich in der Region Valencia links und rechts neben der Fahrbahn Orangenhaine soweit das Auge reicht. Valencia ist bekannt für seinen Orangen Anbau, was aber weniger wissen, auch Reis wird hier produziert. Valencia ist die drittgrößte Stadt in Spanien und auf jeden Fall eine Reise wert. Auf Grund seiner langen und bewegten Geschichte verfügt Valencia noch heute über eine Fülle von bedeutenden und sehenswerten architektonische Zeitzeugen. Aber Valencia steht diesmal nicht auf unserem Reiseprogramm.
Immer wieder taucht am Horizont links neben uns das Mittelmeer aus. Rechts erstecken sich bereits die ersten Ausläufer des Gebirges. Dies und noch viele weitere Eindrücke machen die Anreise per Auto zu einem reichhaltigen Buffet für das Auge.
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Die Costa Blanca liegt in der Provinz Alicante und besticht unter anderem mit ihren vielen kleinen abgeschiedenen Buchten und schönen Sandstränden. Wir haben unsere Reisezeit in den Oktober gelegt. Die Hauptsaison ist vorbei. Der große Touristenandrang ebenfalls. Das Meer ist noch angenehm temperiert und die Sonne lacht vom Himmel.
Unser Ziel ist Moraira, eine Küstenstadt unmittelbar am Meer. Hier haben wir uns diesmal für ein Ferienappartement entschieden. Trotz der maritimen Lage und dem aufstrebenden Tourismus in der Region, versucht die Gemeinde Massentourismus wie in den nahe gelegenen Orten wie Benidorm und Calpe zu vermeiden. Große Hotelanlagen und Hochhäuser sucht man hier vergebens. Der Ort ist geprägt von zum Teil imposanten Villen und Casas in verschieden Größen, die meisten mit eigenen Pool. Viele davon werden als Feriendomizil vermietet. Moraira eignet sich auf Grund seiner zentralen Lage an der Costa Blanca auch hervorragend für Ausflüge zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die nicht nur an der Küste zu finden sind.
Unser Appartement liegt in einer Urbanisation nahe Moraira. Dieses Viertel hat den Namen Cumbre del Sol und ist direkt an den Berg bebaut. Der Cumbre del Sol erhebt sich mehr als 400 Meter über dem Mittelmeer. Die Aussichten sind fantastisch. Den Gipfel selbst kann man erwandern allerdings führt auch eine Straße fast bis nach ganz oben. Der Puig de Llorenca war schon Zielpunkt einer Etappe der Spanienrundfahrt La Vuelta und ist bei Radrennsportlern sehr beliebt.. Ein außerordentlich reizvoller Wanderweg führt auch an den Klippen entlang, dieser Pfad wurde bereits von Schmugglern und Piraten benutzt.
Unser Appartement verfügt über eine teilweise überdachte Terrasse, auf welche wir zu jeder Tageszeit unseren Urlaub genießen können. Im Garten ist ein niedlicher kleiner Pool mit liebevoll verzierter Außendusche in einem kleinen, mediterran gestalteten, ummauerten Garten eingebettet. Da ich sehr gerne den Tag mit einigen Bahnen schwimmen beginne, habe ich mich sehr gefreut, dass die Nutzung des großen Gemeinschaftspools ca. 100 Meter entfernt möglich ist. Die Wohnung wurde mit sehr viel Liebe eingerichtet und wir haben den Urlaub in diesem Appartement sehr genossen.
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Das Mittelmeer trifft in Moraira auf steile Klippen, unterbrochen von kleinen malerischen Buchten.
Im Bereich der Buchten herrscht meist felsiger Strand vor. Aber auch die Liebhaber von Sandstränden kommen hier nicht zu kurz. Moraira verfügt über ca. 8 Kilometer Küstenlinie und wurde mehrfach mit der blauen Flagge ausgezeichnet. Die Blaue Flagge ist ein Umweltzeichen für nachhaltigen Tourismus. Im Bereich der Strände verweist die Blaue Flagge auf einen hohen Standard der Wasserqualität und auf einen nachhaltigen Tourismus im Bereich der angrenzenden Natur.
Leider haben wir es nicht geschafft alle Strände und Buchten zu erkunden. Oft haben wir den Abend am Strand „Les Platgetes“ mit einem kurzen Sprung ins Meer ausklingen lassen. Dieser Strand besteht eigentlich aus Zweien, die ineinander übergehen. Ein Teil ist ein Felsenstrand, der andere Teil ist Sandstrand. Direkt an den Strand angeschlossen ist eine kleine Promenade mit Parkplätzen. Von hieraus hat man einen herrlichen Blick auf die Küste. An anderen Abend, wenn wir es etwas belebter wollten, machten wir einen Besuch an der Playa de l‘Ampolla de Moraira. Dieser Strand schließt direkt an die Stadt an. Hier kann man entlang der Promenade bis zur Burg von Moraira flanieren. Auch ein Spaziergang durch das Feuchtgebiet von Senillar, welches unmittelbar hinter dem Strand liegt, ist auf den Fall empfehlenswert.
Ein kleiner Tipp am Rande, es gibt in Spanien ziemlich fiese kleine Moskitos, so klein, dass man sie nicht sehen kann. Man bemerkt sie erst, wenn sie gestochen haben. Diese sind nicht gefährlich, aber der Juckreiz kann einem schon den Abend verderben. Ich persönlich schwöre hier auf Ballistol Stich frei, dies kann man zur Vorsorge auftragen, hilft aber auch, wenn man schon gestochen wurde. Dieses kleine Fläschchen ist bei uns auf jeder Reise dabei.
An den Küsten lebt eine bunte Mischung aus verschiedenen Ländern und Kulturen.
Wir waren am Vormittag in einem kleinen Cafe, welches von einer Französin betrieben wurde und hatten original französische Croissants zum Frühstück. Den Abend ließen wir bei Nepalesen mit hervorragenden Currys ausklingen. Natürlich bekommt man auch Paella, für die Originale sollte man sich allerdings die Mühe machen ein paar Kilometer ins Inland zu fahren, und sich dort eine kleinere Gaststätte aussuchen.
Womit wir nun auch bei einem unsere Ausflüge in die Berge wären. Spanien besteht nicht nur aus Küsten und Strand, nur wenige Kilometer von der Costa Blanca entfernt kannst Du Dich von der abwechslungsreichen Landschaft im Hinterland verzaubern lassen.
In den Bergen findest Du geschichtsträchtige Burgruinen, verzauberte Wasserfälle, geheimnisvolle Tropfsteinhöhlen und immer wieder atemberaubende Aussichten. Wenn Du mit dem Auto in den Bergen unterwegs bist, achte auf Radfahrer. Die Bergstraßen sind zu allen Jahreszeiten beliebte Trainingsstrecken.
Da leider jeder Urlaub viel zu kurz ist, konnten wir nicht alle der sehenswerten Orte besuchen. Deshalb hier nur ein Beispiel für die atemberaubende Aussicht.
Für alle, die nicht in die Berge fahren möchten, es gibt an der ganzen Küste entlang wunderschöne Wanderwege entlang der Klippen mit Blick auf das türkisfarbene Mittelmeer. Da diese Wege entlang der Klippen führen, ist festes Schuhwerk unabdingbar. Auch solltest Du unbedingt beachten, dass es auf den Klippenwegen kaum Schatten gibt. Also Sonnenschutz und ausreichend Getränke nicht vergessen. Aber mit diesen kleinen Vorbereitungen werden die Wanderungen entlang des Mittelmeeres zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Leider geht jeder Urlaub irgendwann einmal zu Ende. Wir hatten eine sehr schöne und entspannte Zeit in Spanien.
Adiós Costa Blanca hasta la próxima!
Wir kommen ganz bestimmt wiedermal für einen Urlaub vorbei.
Parken in Moraira
Moraira hat ein Herz für uns Autoreisende. An allen größeren Stränden sind ausreichend kostenfreie Parkplätze vorhanden. Es gibt in Moraira einen Großparkplatz von welchen man in wenigen Minuten sowohl in der Stadt als auch am Strand Playa de l’Ampolla de Moraira mit seiner Promenade und der Burg ist. Einmal in der Woche findet auf diesem Parkplatz der Wochenmarkt statt, ich glaube es war Freitags, was das Parken, auch auf Grund des großen Besucherandrangs etwas einschränkt. Ebenfalls an diesem Strand kommt man in den Genuss eines Palmen beschatteten Parkplatzes, allerdings ist auf diesem der Untergrund nicht befestigt, was zu tiefen Schlaglöchern und verstaubenden Autos führt. Die Parkplätze direkt im Zentrum sind kostenpflichtig.
Moraira verfügt ebenfalls über ausreichend öffentliche WC`s, welche in regelmäßigen Abständen gründlich gereinigt werden.
Hier noch ein kleiner Tipp für Wohnmobilisten. Das freie Campen ist in Spanien eigentlich nicht erlaubt, allerdings ist das Übernachten auf einigen Parkplätzen geduldet. Auch frei zugängliche Entsorgungsanlagen sind immer wieder zu finden. Problematisch kann es werden, wenn man eine neue Gasflasche benötigt. Um diese erwerben zu können, sollte man sich im Vorfeld der Reise um eine NIE-Nummer (N.I.E. ist eine Abkürzung für Número de Identidad de Extranjero) kümmern. Diese wird in Spanien für viele Geschäftstätigkeiten benötigt, u.a. für den Kauf von Campinggasflaschen.
Tipp: Man kauft auf einem Flohmarkt für wenige Euros eine leere Gasflasche von Repsol oder Cepsa. Damit kann man an fast jeder Tankstelle in eine volle Flasche tauschen ohne dass man eine NIE-Nummer hat.